„In The Name of Scheherazade“ – Ein Film sucht sich selbst. „Ich fühle mich als Filmemacherin unter Druck gesetzt: Als iranische Regisseurin soll ich Filme über mein exotisches Herkunftsland machen, verlangt mein Produzent. Ich versuche also, ihn mit dokumentarischen, „orientalischen“ Geschichten zufrieden zu stellen. Nach zwei Vorschlägen findet er das Porträt der ersten iranischen Bierbrauerin, die den ersten Biergarten in Teheran gründen möchte, exotisch genug.“ Der Film scheitert dann aber an iranischen Behörden. „In The Name of Scheherazade“ ist eine moderne politische Version des Tausendundeine-Nacht-Märchens. Ein Film über den Sinn des Geschichtenerzählens und über die überlebenswichtige Identitätssuche der Regisseurin.
Im Anschluss Online-Gespräch mit der Regisseurin.
Vergessen Sie alles, was Sie über das Geschichtenerzählen zu wissen glauben! Und machen Sie sich bereit für eine surreale Reise. Narges Kalhor folgt vier Figuren, die nach Deutschland gezogen sind, um der düsteren und gefährlichen politischen Lage in ihren Heimatländern zu entkommen. Sie nimmt uns mit auf einen Tauchgang in eine lustige und dekonstruierte fröhliche Apokalypse eines Geflechts von Geschichten. Ein schwuler syrischer Teenager befürchtet, dass sein Visum verweigert werden könnte und er zurück nach Hause muss. Ein iranisches Mädchen träumt von einem Biergarten im Herzen von Teheran. Eine andere kämpft mit ihrem Filmprojekt und ihre Lehrer, die nutzlose Ratschläge gibt, wie sie z. B. ihre Arbeit verständlicher machen könnte. Und während Sharzad Nacht für Nacht weiter ihre Geschichten spinnt, steht die Welt langsam auf dem Kopf. Ein Film, der dem Verlorengehen durch Übersetzung eine neue Bedeutung gibt und der Kommunikation und dem Multikulturalismus gleichzeitig neue Perspektiven eröffnet. Eine Hymne an die schiere Kraft und Freiheit der Kreativität. Ein Film, der viele Ebenen der Realität miteinander verbindet, mit Fiktion jongliert, sich über den Dokumentarfilm lustig macht und sich über seine Regeln hinwegsetzt.